Pressemitteilung

11. Mai 2021

10 Jahre Istanbul-Konvention – Für ein Leben ohne Gewalt

Hannover, 11. Mai 2021

Heute feiert das „Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ sein zehnjähriges Jubiläum der Zeichnungsauflegung. Die sogenannte Istanbul-Konvention wurde am 11.05.2011 von Deutschland und vielen weiteren Mitgliedsstaaten in Istanbul unterzeichnet und 2018 ratifiziert.

Sie verpflichtet die Vertragsstaaten im Wesentlichen Schutz- und Hilfsangebote für Betroffene zu finanzieren und zu fördern, Gewalt konsequent zu verfolgen und zu sanktionieren sowie ein öffentliches Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Damit stellt sie den bisher umfassendsten Menschenrechtsvertrag zum Schutz vor Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* sowie häusliche Gewalt dar. Umso dramatischer ist es, dass kürzlich die Türkei ihren Austritt aus der Konvention bekannt gegeben hat und auch Polen einen Austritt anstrebt.

„In Deutschland ist das Übereinkommen durch die Ratifizierung am 01.02.2018 in Kraft getreten und hat bereits einige Veränderungen bewirkt, doch für eine effektive Umsetzung bedarf es noch Interventionen auf vielen verschiedenen Ebenen“, so Jessica Lach und Lisa Schmitz, Projektleiter*innen der Koordinierungsstelle der nds. Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen Gewalt.

Erschwerend kommen die Auswirkungen der anhaltenden Covid- 19 Pandemie hinzu. „Erste statistische Auswertungen haben bereits ergeben, dass es einen Anstieg an Fällen von häuslicher Gewalt im Jahr 2020 gegeben hat, erklärt Dena Mossallanejad, Juristische Referent*in der Koordinierungsstelle.

In diesem Zusammenhang widmet sich die Koordinierungsstelle in der Online-Fachtagung „Gewalt gegen Frauen * und Mädchen* in Niedersachsen“ am 01.07.2021 den Themen rund um die Umsetzung der Istanbul-Konvention in Niedersachsen.