Schriftliches Grußwort der Sozialministerin Dr. Reimann
Schriftliches Grußwort anlässlich der Einrichtung einer niedersächsischen Koordinierungsstelle der Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen (sex.) Gewalt
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
gern hätte ich Sie bei der ursprünglich angedachten Form des Auftaktes als Präsenzveranstaltungen persönlich begrüßt. Doch durch COVID-19 ist in diesem Jahr alles anders. Fast alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden, damit die Ausbreitung des Virus gestoppt wird. Das ist uns in Niedersachsen mit vereinten Kräften, aber auch großen Einschnitten bis jetzt gut gelungen.
Gut, ist auch der Anlass meiner an Sie gerichteten Worte:
Bereits Ende der 80er Jahre haben sich Beratungsstellen gegen Gewalt zu verschiedenen Landesarbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen. Seit 2003 treten sie gemeinsam als „Verbund der niedersächsischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt“ auf.
Seitdem hat es sich der Verbund zur Aufgabe gemacht, mit seiner fachlichen Kompetenz auf Landesebene notwendige Entwicklungen voran zu treiben und so auf Verbesserungen für von Gewalt und sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen hinzuwirken. Aus dem Verbund heraus wurde 2019 die unabhängige Niedersächsische Koordinierungsstelle der Frauen- und Mädchenberatungsstellen gegen (sex.) Gewalt gegründet. Ihr Ziel: Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen kontinuierlich weiter zu entwickeln.
Auch im Hinblick auf die Forderungen der Istanbul Konvention sollen die Vernetzung und der Wissenstransfer zwischen den Beratungsstellen, Landesverbänden, Frauenhäusern und der Fachpolitik verbessert werden. In Niedersachsen gibt es an vielen Orten fundiertes und professionelles Fachwissen. Dieses Wissen muss allen, die im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen beteiligt sind zur Verfügung stehen. Es gilt Synergieeffekte zu nutzen.
Nur so können wir gemeinsam wirkungsvoll gegen häusliche und sexualisierte Gewalt vorgehen und sie bestenfalls verhindern.
Ich freue mich, dass wir in Niedersachsen ein Projekt wie dieses haben. Ich bitte alle, die im Frauenunterstützungssystem arbeiten, aber auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Jugendämtern, Jugendeinrichtungen, der Schulen, der Kinderbetreuung und der Politik sich einzubringen und ihr Wissen im Rahmen des Projektes zu teilen.
Gerade dieses Jahr hat gezeigt, dass dort, wo soziale Nähe nicht mehr möglich war, die Hilfe für Frauen und Mädchen besonders wichtig ist.
Vielen Dank für Ihre bisherige Arbeit im Verbund und die Intensivierung der Vernetzung durch den Transfer des vorhandenen Wissens.
Für Ihre weitere Arbeit wünsche Ihnen alles Gute – bleiben Sie gesund!
Ihre
Dr. Carola Reimann
Nds. Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung